Das Leid mit den Hämorrhoiden aus der Sicht einer unserer Patientinnen
Hämorrhoiden – Scham und Tabu
Die Erfahrung einer Krankheit und die Sichtweisen von Patienten und Arzt darauf können sich bei bestimmten Erkrankungen stark unterscheiden.
Ein gutes Beispiel dafür sind sicherlich die Erkrankungen des Afters:
Scham- und Tabugefühle verhindern einen entspannten Umgang, erzeugen Ablehnung und Vermeidung, doch diese Gefühle stehen leider oft einer effektiven Heilung und dem schnellen Ende der Beschwerden im Weg.
Unsere Patientin Patricia M. hat ihre Gedanken und Gefühle niedergeschrieben, um anderen betroffenen Patienten den schwierigen Schritt zur Behandlung zu erleichtern:
Ich hatte Hämorrhoiden – wie ich litt und wie ich Vertrauen fasste
Ich hatte keine Ahnung, was Hämorrhoiden sind
“Bis zu meiner Schwangerschaft waren Hämorrhoiden für mich etwas, was ich örtlich dem Körper im Analbereich zuordnen konnte, aber etwas, wovon ich sonst keine Ahnung hatte.
Auch als ich dann immer wieder Blutspuren am Toilettenpapier hatte, dachte ich mir erstmal nichts dabei.
Erst als ich beim Reinigen eine Schwellung bemerkte, die weh tat, erschrak
ich ein wenig und ich vermutete zum ersten Mal, ich könnte selbst Hämorrhoiden bekommen haben.
Bei der nächsten Schwangerschaftsvorsorgeuntersuchung bestätigte meine Gynäkologin mir meinen Verdacht. Sie erzählte mir, gerade während der Schwangerschaft würden Hämorrhoiden nicht selten auftreten und viele Patientinnen hätten später damit aber keine Probleme mehr.“
Jeden Toilettengang trat ich mit unangenehmen Gefühlen an
„Ich erzählte niemandem davon, das Thema war mir peinlich. Jeden Toilettengang trat ich mit unangenehmen Gefühlen an, am liebsten hätte ich es ganz vermieden. Es blutete jedes Mal und ich hatte den Eindruck, dass die empfindliche Schwellung an meinem After sogar größer wurde, was die Schmerzen verstärkte. Obwohl mich die Geschichte quälte, erzählte ich niemandem davon, nicht mal meinem Mann. Ich baute darauf, dass nach der Geburt meines Sohnes alles wieder normal werden würde.
Leider kam es nicht so. Die Schwellung blieb. Und sie störte mich immer mehr.“
Ich weiß, es hört sich für nicht Betroffene vielleicht doof an, aber es kam für mich nicht in Frage, mein Problem irgendjemandem zu zeigen
„Saß ich beim Essen oder mit meinen Freundinnen zusammen, wusste ich nicht, wie ich mich hinsetzen sollte um die ständigen Schmerzen zu vermeiden. Ich scheute den Toilettengang, das Reinigen tat jedesmal zusätzlich weh und wurde auch immer schwieriger.
Ich weiß, es hört sich für nicht Betroffene vielleicht doof an, aber es kam für mich nicht in Frage, mein Problem irgendjemandem zu zeigen, auch – oder gerade – keinem Arzt; zu schrecklich erschien mir der Gedanke, ich müsste mich an dieser Stelle entblößen und eine Untersuchung und wer weiß was für Behandlungen dort erdulden.
Daher überwand ich mich nur zu diesem kleinen Schritt und besorgte mir selbst eine Hämorrhoidensalbe aus der Apotheke und begann mit der Behandlung. Die Salbe half glücklicherweise nach einer Woche, der Juckreiz nahm deutlich ab.
Doch die Schmerzen beim Sitzen blieben. Auch die mittlerweile sichtbare Schwellung verschwand nicht mit der Zeit, sodass ich weiterhin sehr darunter litt. Zusätzlich befürchtete ich, mein Mann könnte diese Schwellung entdecken, sodass die Hämorrhoiden meine Lebensqualität immer weiter einschränkten.“
Die Erfahrungen meiner besten Freundin machten mir überhaupt keinen Mut
„Erst als sich mir eines Tages meine beste Freundin offenbarte und davon berichtete, wie die Behandlung ihrer Hämorrhoiden in einem Krankenhaus verlaufen war, erzählte ich erstmals einem anderen Menschen von meinem eigenen Leiden. Doch ihr Erfahrungsbericht ermutigte mich gar nicht, selbst Hilfe zu suchen.“
Ohne die Empfehlung meiner Hebamme wäre ich heute nicht beschwerdefrei
„Heute bin ich beschwerdefrei und das verdanke ich meinem Mut und meiner Hebamme. Während der Geburt hatte sie meine persönlichen Bedürfnisse kennengelernt und sich so ein besonderes Vertrauensverhältnis zwischen uns entwickelt. Bei einem Kontakt, der sich wegen meines Sohnes ergeben hatte, gab ich mir einen Ruck und sprach sie auf mein Leiden an. Ich fragte sie, ob sie für mich eine akzeptable Möglichkeit zur Untersuchung und Behandlung wüsste.
Deshalb bin ich ihr bis heute sehr dankbar, denn ohne ihre gezielte Empfehlung für die richtige chirurgische Facharztpraxis wäre ich sehr sicher auch bis heute nicht beschwerdefrei.
Klar war die Untersuchung nicht angenehm und auch die Operation war nichts, was ich mir für jeden Tag wünsche, aber durch das richtige Umfeld bei weitem nicht so schlimm, wie ich es mir ausgemalt hatte.“
Experte, Vertrauen, Umfeld und 1:1 – Behandlung – für mich musste alles passen
„Für mich war sehr wertvoll, dass ich mir nur unter vier Augen einem erfahrenen Facharzt anvertrauen konnte, der dann die nachfolgenden Kontrollen und Behandlungsschritte selbst durchführte und der mich und meinen Krankheitsverlauf genau kannte, sodass ich meine Beschwerden nicht ständig erneut einem fremden Arzt schildern und mich wieder untersuchen lassen musste.
Im Nachhinein war die Untersuchung und die Operation viel weniger schlimm, als ich es mir vorgestellt hatte. Hätte ich das geahnt, hätte ich mich auch viel früher behandeln lassen und keine Probleme mehr im Alltag gehabt.
Hatte ich erstmal Vertrauen gefasst, änderte sich auch meine Wahrnehmung meines schlimmen Problems “da unten”. Meine negativen Gefühle, vor allem mein Schamgefühl diesbezüglich, verschwanden in dem Moment, als mir der Spezialist meine Erkrankung für mich verständlich erklärte und welche Behandlungsmöglichkeiten es für jedes Stadium gibt. Sehr viele Menschen haben eben Hämorrhoiden. Die gute Nachricht ist, dass diese gut behandelbar sind.“
Mein Fazit und meine Empfehlung
„Mein persönliches Fazit ist, dass man sich sicherlich von vielen Ärzten gut an seinen Hämorrhoiden operieren lassen kann. Für Menschen wie mich, denen das vielleicht besonders unangenehm ist, müssen aber alle Bedingungen passen. Das beginnt beim persönlichen Vertrauen zum Arzt und endet noch lange nicht damit, dass auch das Ambiente der Praxis und vor allem die Mitarbeiter dort mit ihrem Service und ihrer Freundlichkeit dazu einladen müssen, mich wohlzufühlen.“
Sehen Sie sich gerne dazu auf unserer Seite um: Behandlung der Hämorrhoiden.