Finden Sie die folgende Schilderung überzogen? Oder kennen Sie diese oder eine ähnliche Situation aus der eigenen Erfahrung?
Sie brauchen medizinische Hilfe, irgendwas plagt Sie sehr.
Die Anlaufstelle ist voll und unterbesetzt, wenig Personal, alle wirken gehetzt. Sie werden knapp begrüßt, Ihre Karte ist wichtig, erstmal einlesen.
Dann warten Sie. Und warten. Viele Patienten warten, manche offenbar seit Stunden. Alle haben Verständnis, Sie auch. Es ist eben viel zu tun, Wichtiges, Kritisches, mit zu wenig Personal.
Noch länger warten. Ab und zu wird jemand aufgerufen. Nicht beim Namen. “Die Schnittwunde bitte, wer hat bitte die Bauchschmerzen? Die eiternde Zehe? Das Fieber? Kommen Sie, hier entlang.”
Endlich sind Sie dran. “Bitte hier rein, der Arzt kommt gleich, entkleiden Sie sich bitte schon mal.” Die Tür wird geschlossen, Sie sind im Behandlungszimmer, sehen sich um. Wo umziehen? Widerstrebend ziehen Sie sich die Hose aus, sehen sich nach einem Haken oder einer Ablagemöglichkeit um und legen sie dann auf der Untersuchungsliege ab. Die Tür fliegt auf und ein junger Mann kommt herein, “Ups, tschuldigung!”, geht zum Schrank, holt etwas heraus. Bevor er das Zimmer wieder verlässt und die Tür hinter sich zuzieht, blickt Ihnen vom Gang her ein älterer Herr neugierig entgegen, der dort im Rollstuhl zwischengeparkt wurde.
Jetzt haben Sie Ihr Shirt neben Ihre Hose auf die Untersuchungsliege gelegt und überlegen, ob Sie sich auf den einzigen Stuhl im Zimmer setzen sollen.
Da öffnet sich die Tür und der Arzt tritt ein. Er hat sich sein Stethoskop um den Kragen seines weißen Kittels gelegt. Nackt wie Sie sind, ergreifen Sie seine zur Begrüßung ausgestreckte Hand. Hinter ihm treten noch zwei andere Personen zu Ihnen ins Zimmer. Kein Gruß, nur schüchterne Blicke, sie schauen nur. Und hören zu. Was machen die wohl hier?
“Legen Sie sich bitte auf die Liege, oh, da liegen ja Ihre Sachen.” Wieder: wohin damit? Der Arzt sitzt schon auf dem Stuhl, Sie legen Ihre Kleidung auf den Fußboden. Die Untersuchung beginnt, Sie sollen dies und jenes machen. Nur Anweisungen und Fragen, kein Kommentar.
Dann doch. Der Arzt verkündet Ihre Diagnose und das weitere Vorgehen. Es sind nicht viele deutsche Begriffe in seinen Ausführungen und langsam ist Ihnen echt kalt. Zu einer Rückfrage kommen Sie noch als er sich umdreht und gehen will, er antwortet noch, aber dreht sich nicht mehr ganz zu Ihnen, denn er steht schon halb in der offenen Tür.
Eine Mitarbeiterin wirft über seine Schulter einen Blick in das Zimmer. “Oh, Sie sind immer noch da drin! Dabei warten ja immer noch so viele Patienten im Wartezimmer.” Eine der beiden Ihnen immer noch unbekannten Personen, die jetzt alles über Ihr medizinisches Problem wissen, grinst Sie verlegen an. Die andere gähnt.
Sie beschließen, sich wieder anzuziehen. Als Sie das Zimmer verlassen, fühlen Sie sich selbst verlassen. Sollen Sie die Mitarbeiterin am Empfang noch fragen, wie es weitergeht? Weiß die das überhaupt? Kann sie ja gar nicht.
Also gehen Sie nach Hause. Schon möglich, dass der Arzt exzellent war in seinem Fach. Trotzdem hätten Sie sich das alles anders gewünscht.
Leider ist diese Situation nicht fiktiv.
Dabei ist es gar kein Geheimnis, wie eine Behandlung in einer medizinischen Einrichtung mit Würde ablaufen kann. Man muss sich nur fragen, welche Faktoren man beeinflussen kann, die die Persönlichkeit und die Privatsphäre eines Patienten respektieren.
Diese Faktoren haben wir herausgearbeitet und für Sie umgesetzt.
Wie beachtet man Würde und Respekt in der Arztpraxis?
Privatsphäre ist ein wichtiges Thema, und das nicht nur Zuhause in den eigenen vier Wänden, sondern auch in einer Arztpraxis.
Suchen Sie einen Arzt auf, erwarten Sie Diskretion und möchten, dass mit Ihrem Anliegen möglichst sensibel umgegangen wird.
Aus diesem Grund haben wir in unserer Praxis ein individuelles Organisationskonzept entwickelt und uns konsequent gegen die Massenabfertigung einer Großraumpraxis entschieden.
Jeder Patient hat einen Anspruch auf eine individuelle Untersuchung und Beratung, gerade auch in einer chirurgischen Arztpraxis.
Dabei spielen Respekt und Rücksichtnahme eine wesentliche Rolle. Schließlich ist das Vertrauen zwischen Patient und Praxisteam Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung.
Wie geht es richtig?
- Mit Hilfe unserer gut durchdachten Organisationsstruktur gibt es kein überfülltes Wartezimmer sowie keinen Stau am Empfangsbereich. Nur so können wir Sie überhaupt persönlich und diskret begrüßen.
- Wir beachten Ihre kulturellen, religiösen und persönlichen Einstellungen.
- Den ersten Kontakt zu unserem Arzt haben Sie bereits früh, wenn Sie von ihm persönlich aus dem Wartebereich abgeholt werden und nicht erst zu einer möglicherweise für Sie unangenehmen Situation später.
- Im Sprechzimmer sind Sie mit dem Arzt alleine. Wenn Sie es wünschen, darf Sie natürlich auch eine Vertrauensperson begleiten. Während des Gesprächs sind Sie ungestört, niemand betritt ungebeten den Raum.
- In unserem Untersuchungsraum entkleiden Sie sich erst unmittelbar vor der Untersuchung. Die Untersuchung selbst wird Ihnen je nach Interesse gerne erklärt.
- Nach der Untersuchung ziehen Sie sich wieder vollständig an. Dann erst besprechen wir im Sprechzimmer das Untersuchungsergebnis, dessen Bewertung, die Diagnose und die notwendigen weiteren Schritte. Natürlich nehmen wir uns auch gerne die nötige Zeit, um Ihre Fragen zu beantworten.
- In unserem ambulanten OP gibt es selbstverständlich einen abgetrennten und blickgeschützten Bereich zum Entkleiden und Anziehen. Wir wahren Ihre Intimsphäre und beachten Ihr Schamgefühl.
- Während eines Eingriffs befinden sich nur die dafür notwendigen Personen im Raum. Dies gebietet die Hygiene und Ihre Privatsphäre. So bleibt die Individualität der Behandlung, aber auch das Vertrauen für Sie als Patient gesichert – die Grundlage für eine vertrauensvolle und erfolgreiche Zusammenarbeit.
Sehen Sie hier, wie die Würde und der Respekt für unsere Patienten sich in unserer Praxisphilosophie niederschlägt