Was ist Dickdarmkrebs?
Dickdarmkrebs ist in Deutschland bei Frauen die zweithäufigste und bei Männern die dritthäufigste Tumorerkrankung.
Hierbei entsteht im Dickdarm oder Enddarm ein Geschwür aus bösartigen Zellen. Diese Zellen teilen sich immer wieder und wieder. So entsteht an der betroffenen Stelle ein Tumor, der dem Zellhaufen aus bösartigen Zellen entspricht.
Mit fortschreitender Erkrankungsdauer streuen diese Krebszellen in die Umgebung und in das Blut. Dann kann man sie erst in Lymphknoten und später in Leber und Lunge finden.
Wie entsteht Dickdarmkrebs? Kann man ihn verhindern?
Es sind Faktoren bekannt, die die Entstehung von Darmkrebs fördern. Auch Faktoren, die eine Entstehung unwahrscheinlicher machen, sind bekannt. Die angeborenen Faktoren kann man leider bisher nicht ursächlich beeinflussen. Faktoren, die Gewohnheiten entsprechen, kann man dagegen sehr gut beeinflussen.
Was kann man gegen die Entstehung von Dickdarmkrebs tun?
Aktivität und Gewicht
Bewegung und ein normales Gewicht haben einen positiven Effekt auf die Dickdarmkrebsentstehung
Genußgifte vermeiden
Das Rauchen und der Alkohol sind mit der häufigeren Entstehung von Darmkrebs verbunden
Ernährungsgewohnheiten
Darmkrebs wird begünstigt durch den reichlichen Verzehr von rotem Fleisch und fettreicher Nahrung.
Vor Dickdarmkrebs schützen kann eine gemüsereiche und ballaststoffreiche Kost, außerdem die Vitamine A, C und E sowie Kalzium und Selen.
Untersuchungen zur Dickdarmkrebsfrüherkennung durchführen
Welche Faktoren für die Entstehung von Dickdarmkrebs kann man nicht beeinflussen?
Genetische Krankheiten
- HNPCC
- FAP
- AAPC
- Peutz-Jeghers-Syndrom
- Cowden-Syndrom
Familiäre Belastung
Dickdarmkrebs der Eltern vor dem 50. Lebensjahr
Kolorektale Adenome
Chronisch entzündliche Dickdarmerkrankungen
- Morbus Crohn
- Colitis ulcerosa
Warum ist die Früherkennung von Dickdarmkrebs so wichtig?
Trotz moderner und gut untersuchter Behandlungsmethoden führt etwa die Hälfte der Krebserkrankungen des Dickdarms zu einer Verkürzung des Lebens.
Von 100 Erkrankten leben im Durchschnitt nach fünf Jahren noch
- 90 Patienten, wenn der Krebszelltumor auf die inneren Schichten des Dickdarms beschränkt ist.
- 70-85 Patienten, wenn der Krebszelltumor bereits aus dem Dickdarm herausgewachsen ist.
- 50-80 Patienten, wenn Krebszellen in Lymphknoten gewandert sind.
- 8 Patienten, wenn Krebszellen in andere Organe transportiert wurden.
Anhand dieser Zahlen sieht man, dass die Überlebenschancen umso größer sind, je früher die Krebszellen entdeckt werden.
Ab welchem Alter lohnt es sich, nach einem Dickdarmkrebs im frühen Stadium zu suchen?
Dickdarmkrebs ist eine Erkrankung, die bei 50 von 100 Dickdarmkrebspatienten erst nach dem 70. Lebensjahr entsteht. Nur 10 von 100 Patienten erkranken daran vor dem 55. Lebensjahr.
Deshalb werden Früherkennungsuntersuchungen erst ab dem 50. Lebensjahr empfohlen.
Welche Untersuchungen werden zur Früherkennung angeboten?
Digital rektale Untersuchung
Der Dickdarm liegt relativ fest wie ein umgedrehtes U im Bauchraum. Die Dickdarmtumore entstehen nicht gleichmäßig darin. Durchschnittlich liegen 75 von 100 Krebsgeschwüre auf der linken Seite und 15-35 von 100 sogar im Rektum, das zum Teil über den After noch vom Finger des Arztes ausgetastet werden kann.
Diese Untersuchung gehört beim Menschen über 50 Jahre grundsätzlich zu jeder körperlichen Untersuchung, da die Wahrscheinlichkeit, auf diese Weise ganz einfach einen Tumor zu entdecken, gar nicht so klein ist.
iFOBT (immunochemical faecal occult blood test)
Diesen Test bezahlt die gesetzliche Krankenkasse ab dem 50. Lebensjahr.
Alles, was man dabei machen muss, ist eine erbsengroße Stuhlprobe in ein Röhrchen zu stecken und am spätestens nächsten Tag in der Praxis abzugeben.
Dieser Test weist winzigste Mengen an Blut in einer Stuhlprobe nach, noch bevor man es mit bloßem Auge als rote Blutspur sehen kann.
Da Dickdarmkrebs und Darmkrebsvorstufen (z.B. Polypen) unerkannt bluten können, noch bevor der Patient irgendwelche Beschwerden hat, kann dieser Test auf diese versteckten Erkrankungen aufmerksam machen.
Wird tatsächlich Blut nachgewiesen, muss durch eine Koloskopie die Quelle des Blutes im Darm gesucht werden.
Dickdarmspiegelung (Koloskopie)
Die Koloskopie als Vorsorgeuntersuchung wird von den Krankenkassen ab dem 55. Lebensjahr übernommen.
Bei dieser Untersuchung führt man das längliche Endoskop in den After ein und steuert es durch die gezielten Bewegungen der flexiblen Spitze durch den gesamten, aufgeblasenen Dickdarm. Den Weg des Koloskops betrachtet der Untersucher am Monitor über die Kamera am Ende. Veränderungen an der Dickdarmschleimhaut und am Durchmesser des Dickdarm werden direkt gesehen. Es ist gleichzeitig möglich, über das Koloskop zu spülen, mit einer Zange Proben zu entnehmen oder Veränderungen ganz abzutragen.
So kann die Dickdarmspiegelung nicht nur Dickdarmtumoren früh entdecken, sondern auch verhindern, indem Darmkrebsvorstufen, wie zum Beispiel bestimmte Schleimhautwucherungen, so genannte Polypen, gleich ganz entfernt werden.
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